Abt.: Pfusch am Bau

Wohnungsnot zementiert

Wollen die nicht? Oder können die nicht? Ist es Vorsatz, Fahrlässigkeit oder Dummheit? Worum es geht? Um Bauvorhaben in München.

Im Speziellen geht es um das Bauvorhaben rund um die alte Paketposthalle in München, Neuhausen.

Und was ich da lesen muss ist absoluter Irrsinn.

3000 Arbeitsplätze sollen entstehen. Zusätzlich ein Hotel, Handel, Gastro und soziale Infrastruktur, an dem noch mal einige Arbeitsplätze hängen werden.

Und es sollen 1100 - in Worten eintausendeinhundert - Wohnungen gebaut werden.

Sag mal, haben die Stroh oder Scheisse im Kopf? Da muss man nicht studiert haben, da reichen die Grundrechenarten, um sich auszurechnen, dass das nicht aufgehen kann. Nicht in München und auch in keiner anderen Großstadt.

Wer kommt auf so eine Idee, in einer Stadt mit chronischem Wohnungsproblem mehr, weit mehr neue Arbeitsplätze als Wohnraum zu schaffen?

Sind der Stadt wirklich die Hände gebunden? Hat sie keine Möglichkeit hier steuernd einzugreifen?

Wie ist das mit Flächennutzungsplan? Wie ist das mit Bebauungsplan? Wie ist das mit Baulasten und aktiver Bodenpolitik? Kann oder will die Stadt München nicht?

Und weil das nicht genug Drama ist, grätscht ein CSU Hinterbänkler aus dem Landtag von der Seite rein. Mit einer Bürgerinitiative versucht er auch die 1100 Wohnungen noch zu verhindern.

Über zweieinhalb Jahre sammelt er bereits Unterschriften, um die beiden Hochhäuser, in denen die Wohnungen entstehen sollen, zu stoppen. Leute, zweieinhalb Jahre, da sollte es auch den dunkleren Kerzen im Leuchter dämmern, dass das kein Thema für die Münchner ist.

Will sich der Herr wichtig machen? Will er - wie es die CSU so gerne macht - der rot-grün dominierten Stadt einen Knüppel zwischen die Beine zu werfen? Will er der Stadt seinen eigenen Willen aufzwingen? Wie man es dreht und wendet, das wirkt armselig.