Abt.: Ferment

Wasserkefir

Wasser... was? Kefir? Was soll das denn sein.
So oder so ähnlich habe ich gedacht, als ich von Wasserkefir zum ersten Mal gehört habe.


Eine Kollegin warf das Wort in die KollegInnenrunde. Niemand wusste was damit anzufangen.

Jetzt sitze ich in der Küche vor einem kleinen Glas gefüllt mit Wasser und mit... ja, mit was denn. Wasserkefirkristalle sollen das sein.

Das Glas steht unter Druck und zischt beim Öffnen. Ein Geruch, der an Backhefe erinnert, entströmt dem Glas

Zutaten

  • 750ml Wasser
  • 30g Wasserkefirkristalle
  • 60g Zucker
  • Eine kleine Hand voll Trockenfrüchte
  • Zwei Scheiben Zitrone
  • Zwei Apfelschnitze

Der Zucker wird in Wasser aufgelöst. Und weil sich Zucker in kaltem Wasser schlecht auflöst, koche ich dazu eine kleine Menge Wasser auf, rühre den Zucker ein und schütte die Lösung zurück zum restlichen Wasser.

Nun gibt man die Wasserkefirkristalle zum Wasser und ebenfalls das Obst.

Das Gärgefäß darf nicht luftdicht schließen. Beim Gären entsteht CO2 und wenn man nicht aufpasst, sprengt das schon mal eine Flasche oder ein Glas im Küchenregal.

Nach 1-3 Tagen ist die Erstfermentation abgeschlossen und das Getränk fertig zum Trinken.

Nun werden Früchte und Kristalle aus dem Kefir gesiebt. Die Früchte können gegessen oder auf dem Kompost entsorgt werden. Die Kristalle werden vorsichtig abgebraust oder im Wasserbad gereinigt und können direkt wieder verwendet werden.

Ich bin gespannt.

Nach der Erstfermentation kann man direkt zur Zweitfermentation übergehen. Dazu wird der Wasserkefir diesmal in luftdicht verschließbare Behälter - zum Beispiel Bügelflaschen - umgefüllt und für weitere zwei bis vier Tage bei Zimmertemperatur zur Seite gestellt.

Zur Zweitfermentation kann der Kefir mit Fruchtsäften, Früchten, Gewürzen und Kräutern angereichert werden, um dem Getränk entsprechende Aromen mit auf den Weg zu geben.

Warum überhaupt eine Zweitfermentation? Das ist so ähnlich wie beim Bierbrauen, während der Hauptgärung soll die Kohlensäure entweichen, bei der Nachgärung soll sie im Bier bleiben. Entsprechend enthält der Wasserkefir nach der Zweitfermentation Kohlensäure und prickelt angenehm erfrischend.

Ist auch die Zweitfermentation abgeschlossen, hält sich der Kefir ein paar Tage im Kühlschrank.

Zwischendurch brauchen die Kristalle auch Ruhe und Erholung. Dazu werden 60g Zucker in einem Liter Wasser aufgelöst, die Kristalle hinein gegeben und in den Kühlschrank gestellt.

Die "Kristalle" lassen sich übrigens zwischen den Fingern zerreiben und hinterlassen einen schmierigen Film auf der Haut.

[Update]: Nach zwei Fermenten ist für mich klar, das ist nichts für mich. Geruch und Geschmack, ich weiß nicht, irgendwie wie künstliches Aroma mit Traubenzucker.

[Update II]: Die Zweitfermentation mit einem viertel Traubensaft, damit geht es ganz gut.