Ab.: Physik ist ein Arschloch

Trägheit oder so

Wer hat sich nicht schon einmal über die Trägheit aufgeregt. Über Trägheit im Sinne des inneren Schweinehundes. Oder weil der Bus abrupt gebremst hat, man selber aber nicht.

In der Fortbewegung ist Trägheit ein riesen, wenn nicht das Thema schlechthin. Beim Losfahren will man die Trägheit überwinden, beim Bremsen ... auch aber anders herum.

Konzepte gibt es dazu viele. Dazu wird für gewöhnlich ein Körper mittels Energie in Bewegung versetzt. Und dann wieder mit viel Energie in den Ruhezustand versetzt.

Der Energieerhaltungssatz sagt zwar, dass Energie nicht verloren geht. Die Realität lehrt uns jedoch: Doch. Die Energie, die in einen Körper gesteckt wird, um ihn fortzubewegen, die ist nach dem Abbremsen futsch. Also für uns, respektive den Körper nicht mehr nutzbar.

Wer jetzt physikalisch bewandert ist, weiß, wenn ein Körper still steht, dann macht er alles mögliche, nur nicht still stehen. Vielmehr bewegt er sich in unglaublicher Geschwindigkeit weiter. Wir merken das nur nicht, weil wir daneben stehen und uns mit genau der gleichen unglaublichen Geschwindigkeit bewegen.

Vielleicht gibt es im Auditorium Anhänger des geozentrischen Weltbildes, die dürfen jetzt weghören, weil was jetzt folgt, ist nicht für ihre Ohren bestimmt.

Freunde des heliozentrischen Weltbildes, ihr werdet mir noch ein bisschen folgen können.

Die Erde dreht sich um die eigene Achse. Und auch wenn das von außen betrachtet recht träge und gemütlich aussieht, entwickelt die Erde dabei ordentlich Geschwindigkeit.

München fetzt es zum Beispiel mit um die 1000 Sachen durch die Gegend. Da fällt ein Tempolimit eigentlich nicht mehr sonderlich ins Gewicht. Da wirkt die Diskussion, ob 100 oder 130 geradezu niedlich.

Die Frage, die sich mir stellt: Wie kann man sich das zunutze machen?
Ich stelle mir da so was vor wie einen Aufzug. Man fährt mit dem Aufzug in München so drei bis vierhundert Etagen nach oben, steigt aus und missachtet für nicht ganz eine halbe Stunde das Trägheitsgesetz. Dann hält man es wieder ein, fährt mit dem Fahrstuhl runter und steigt am Wiener Prater wieder aus.

Ganz ohne Hyperloop Röhren. Ohne Stinkeflieger und Ottomotor. Klimaneutral und eben super flott.

Ein Problem sehe ich da allerdings, und da werden mir die Heliozentriker zustimmen. Denn während sich die Erde mit schlappen 1000 (am Äquator gar mit 1650) km/h um sich selbst dreht, flitzt sie mit vergleichsweise zügigen 100.000 km/h um die Sonne.

Wenn man also nicht aufpasst, dann muss man gleich mal ein Jahr ohne Trägheit im luftleeren Raum verharren, bis da wieder Erde unter einem ist. Ob das dann auch Wien ist... darüber lässt sich nur spekulieren.

Wie ich da drauf gekommen bin? Ich habe die Hummeln beobachtet. Vong Physik her dürften die nicht fliegen können. Da sie das aber nicht wissen, müssen sie das Gesetz der Schwerkraft irgendwie anders überwinden. Missachtung wäre eine Möglichkeit.