Abt.: Das stinkt gewaltig

Tempo 30 wider die Vernunft?

Die Anwohner der Münchner Landshuter Allee leiden seit Jahrzehnten unter dem Verkehr auf der innerstädtischen Autobahn. Abgase, Feinstaub, Lärm. Nun soll Tempo 30 helfen.

Da mag ich falsch liegen, aber mein Gefühl sagt mir, wenn ein Motor länger läuft, pumpt er auch mehr Abgase in die Luft. Und wenn ein Auto 30 statt 60 km/h fährt, dann ist es etwa doppelt so lange unterwegs.

Und doch will München der allgemein schlechten Luft auf der Landshuter Allee auf diese Weise Herr werden. Quasi mit dem homöopathischen Prinzip, gleiches mit gleichem zu bekämpfen. Dabei lässt die Stadt jedoch außer Acht, dass in der Homöopathie Potenzen eingesetzt werden, die nicht mehr nachweisbar sind.

Im Umkehrschluss hieße das, erst wenn die Abgase so weit gedrosselt würden, dass sie nicht mehr messbar sind, wird eine spürbare Verbesserung der Luftqualität eintreten.

Etwas profaner drücken das viele Untersuchungen aus: Die Luftqualität ist nicht von der Geschwindigkeit der Autos, sondern der Menge der Abgase abhängig.

Insofern schafft es München mit dieser Maßnahme Autofahrer maximal zu verärgern und dabei absolut nichts zur Verbesserung der Atemluft zu erreichen. Eine klassische loose-loose Situation. Hut ab.

[abendzeitung-muenchen.de]: Wie viel bringt Tempo 30?