Das Nominierungsspiel

Live... But how to live it?

Sebastian Poetsch wollte von mir was zu "Live... But how to live it?" wissen. Ich denke, wir waren dereinst gemeinsam auf einem Konzert dieser hervorragenden norwegischen Band.

Auf den Fluren der Schule. Ist das nicht die? Ja das ist die. Freudig auf sie zugestürmt und zur Umarmung angesetzt. Sie weicht mit erschrockenem Blick zurück. Ach ja, Corona. Entschuldigung, nicht dran gedacht. Und außerdem bin ich so voll Freude, dich hier zu sehen. Weißt du noch, Live... But how to live it...

Aufgewacht. Ich habe jetzt nicht im Ernst von der Band geträumt? Doch, habe ich. Schön, mit einem so angenehmen Traum den Tag zu beginnen. Das Spiel fängt an, mir Spaß zu machen.

In Deutschland sagt man, Live... But how to live it sind die norwegischen Jingo de Lunch. In Norwegen sagen sie Jingo de Lunch seien die deutschen Live... But how to live it. Und ja, da lassen sich schon Parallelen ziehen. Sängerin mit Rastazöpfen, deren aggressiv wütender Gesang von - im Harcore eher unüblichen - ausgefeilten Harmonien unterlegt wird. Kraftvoll und durchdacht.

Wenigstens zwei Mal haben sie in der Kulturstation vorbei geschaut. Nicht jede Band wurde ein zweites Mal gebucht. Das ist schon ein Statement.
Zusammen mit Victims Family waren sie da und da war ich auch dabei. Bin ich mir sicher, auch wenn die Erinnerung nur mehr in sehr blassen Farben abrufbar ist.

Live... But how to live it zelebrierten den Sound, den wir liebten. Man konnte sich in die Musik hineinfallen lassen und ist nach dem Gig - völlig verschwitzt, mit zerrissenem T-Shirt oder auch einer blutigen Nase - mit seligem Lächeln im Gesicht wie aus einer Trance erwacht. Also zumindest mir ging das so.