
Abt.: Wurzeln und Knospen
Garden Updates März II
Jetzt ist diese Übergangszeit. Die Zeit wo der Mensch nicht so genau weiß, welche Jacke er tragen soll... oder vielleicht doch noch den Wintermantel. Den Pflanzen geht es so ähnlich. Sollen sie los legen? Oder vielleicht doch noch etwas warten. Leider können sie nicht in den Kalender schauen, um zu checken, wann denn die Eisheiligen sind.
Wurzeln
Ward ihr schon einmal auf der Internationalen Heim und Handwerksmesse? Und habt ihr da schon einmal nach dem Gartenbereich Ausschau gehalten? Also nicht nach dem Bereich, wo es um Swimming-, Wirl- oder sonstwas-Pools geht. Und auch nicht um Gartensauna, Luxusgrills und Plastikmöbel. Also den Bereich, wo es um Erde, Pflanzen und Werkzeug geht? Habt ihr den Bereich gefunden? Ja? Wir auch. Ist gar nicht so einfach. Ein Stand mit Kräutertöpfen. Ein Stand mit Gewächshäusern. Ein Stand mit Gartenscheren. Und ein Stand mit einer illustren Auswahl an Blumenwurzeln und Zwiebeln.

Brave Konsumenten, die wir sind, haben wir im Wurzelbereich zugeschlagen. Eine dicke, schwere Tüte mit gemischten Wurzeldingen haben wir heim und in den Garten geschleppt.
Ein Blick in den Einkaufskorb:
- Spiere
- Mohn
- Ranunkel
- Grosse Fetthenne - Sedum Herbstfreude
- Dahlie - Red Fubuki
- Schmucklilie - Agapanthus
- Kaiserkrone
- Erika
- Fackellilie - Kniphofia
- Rispiges Gipskraut - Gypsophila Paniculata
- Stockrose - Alcea Rosea
- Persische Kaiserkrone - Fritilaria Persica
Hier seht ihr unseren Fang und ihr könnt sicher jede einzelne Wurzel bei Vor- und Nachnamen nennen, so wie wir das auch können.

...können wir natürlich auch nicht. Folglich gibt es das Bild noch einmal mit den gängigen Pflanzennamen.

Memo an mich:
Wenn ich mal wieder nach Pflanzen und Gartendingen Ausschau halten will, dann beim Pflanzen Kölle oder beim Seebauer, nicht aber auf irgend welchen Handwerksmessen.
Ich habe mir eine lustige Zusammenstellung zusammen gestellt. Vielleicht mag der wissende Gärtner auf den Schlag sagen, aber das geht doch nicht. Die Pflanzen passen nicht zusammen. Sie stehen viel zu eng. Auch braucht natürlich jede einzelne ihre eigene Erdmischung. Nun bin ich aber weder wissender Gärtner, noch habe ich genug Zeit mich eingehend mit jeder einzelnen Wurzel zu befassen. Bei mir bekommen alle die gleichen Voraussetzungen. Ob es funktioniert? Ich werde berichten.

Setzlinge
Noch keine Woche ist es her, dass ich erste Samen in die Erde gesteckt habe. Auf der Heizung vor dem Fenster geht das natürlich turbo. Sobald sich das erste Grün Zeigt wird es eilig. Die Jungpflänzchen müssen so schnell wie möglich aus der Wohnung ins Gewächshaus. Denn in der Wohnung ist es zu dunkel. Wartet man auch nur einen Tag zu lange, schiessen die Setzlinge aus und alles war vergebens. Man muss wieder von vorne anfangen.
Ich denke, ich habe gerade noch einmal rechtzeitig reagiert. Die Setzlinge beginnen sich in der neuen Umgebung wohl zu fühlen.

Und ja, ich kann die kleinen Dinger auch noch nicht voneinander unterscheiden. Gut dass ich die Wapperl nicht vergessen habe. Lasst sehen, was steht da drauf? Ah, "Radi", "Radi" und noch mal "Radi". Da hätte ich mich ohne eindeutige Beschriftung echt schwer getan.
Gestrüpp
Wir lassen gerne etwa Gestrüpp im Beet stehen. Nicht weil es hübsch aussähe. Auch nicht weil es im Jahr später wieder austreiben würde. Mehr so als Mahnmal oder als Aufforderung. Was das für ein Gestrüpp ist? Rucola ist das. Oder war das. Und wir sind uns sicher, dass von dem Gestrüpp eine gewisse Magie ausgeht. Denn im nächsten Jahr treibt der Rucola wieder aus. Nicht da, wo das Gestrüpp steht, sondern ganz wo anders. Aber wir sind fest davon überzeugt, dass das irgendwie zusammenhängt. Und ich finde ein wenig darf man als Gärtner schon an Magie glauben. Oder an Gartenzwerge. Oder an... Stopp! Das ist jetzt Schmarrn.

Hier, auf den ersten Blick... gut, auf den zweiten vielleicht. Ja ja, man muss schon ganz nahe heran gehen. Sehr nahe, dann sieht man was. Radi wird das. Und ein Radi eignet sich hervorragend als Brotzeit zum Bier.


Rhabarber
Rhabarber. Manche lieben ihn, andere gar nicht. Als Kind habe ich die sauren Stengel gerne in Zucker gedippt. Aber auch nur einen Stengel pro Jahr. Das war genug. Vielleicht schon damals so eine Ahnung, dass zu viel Rhabarber nicht nur viel zu sauer, sondern auch ungesund ist. Wobei ich nicht glaube dass ich als Kind oder allgemein Kinder einen recht ausgeprägten Schutzmechanismus für ungesunde Ernährung haben. Bei Nutella etwa, da versagt der Schutzmechanismus kläglich. Und das nicht nur bei Kindern.

Was aber mach Rhabarber ungesund? Es ist die Oxalsäure. Die ist blöd bei Gicht, Rheuma und Arthritis. Sie macht Nierensteine und verursacht Lähmungserscheinungen.
Allerdings müsste ein 60 Kilo schwerer Mensch 36 Kilo Rhabarber essen, um in den kritisch giftigen Bereich zu kommen. Ich also 60 Kilo. Ganz ehrlich? Ich bin mir sicher, 60 Kilo schaffe ich mein ganzes Leben nicht. Rhabarbertechnisch bin ich also safe.
Knospen
Rose, Blaugurke, Pfirsich. Alles schickt sich an frisches Grün der Sonne entgegen zu strecken. Wobei Grün jetzt relativ ist. Die Rose färbt ihre jungen Blätter den Blüten entsprechend erst mal rot.

Beim Pfirsich weiß ich nicht so recht, ob das Blätter werden sollen oder schon Blüten.

Und die Blaugurke... ja mei, da möchte ich eigentlich erst wieder darüber reden, wenn die mal Früchte trägt. Weil als Strauch ist die eher unspektakulär. Die Früchte hingegen sollen sehr spektakulär sein.
