Abt.: Frühlingsgefühle

Garden Updates März 2025

Vorbereitung, Nachbereitung und Reparaturen. Ein Garten hält auf Trab. Hier möchte ein Dach gedeckt werden, dort ein Baum gefällt. Anzucht, Aufzucht, Einpflanzen, Jäten und sich am bunten Blütenspiel erfreuen.

Es ist noch nicht lange her, dass der Wind den Schuppen abgedeckt hat. Dabei ist aufgefallen, dass das aus Sperrholz bestehende Dach völlig durchweicht und schimmlig ist. Oder war, so muss man sagen, denn das Dach ist Geschichte.
Einen Samstag Subbotnik und der Schuppen glänzt mit einem nagelneuen Dach eigener Fabrikation.
Zu dritt haben wir einen Tag lang gehämmert, geklebt und Dinge von hier nach dort und wieder zurück geräumt.
Man glaubt gar nicht, was sich in so einem Schuppen alles ansammelt. Gerätschaften aus zwei Jahrhunderten, aus Jahrtausenden möchte man sagen. Da müssen wir bei. Ausmisten. Was ist in Gebrauch, was kann man noch mal herrichten und was muss weg. Aber das wird eine andere Geschichte.

So ein Baum wird ja alt. Vielleicht sogar sehr alt. Aber er ist nicht unsterblich. Wenn so ein Baum gestorben ist, dann... lebt er weiter. Also nicht selbst. Dann bietet er Lebensraum für allerlei Gewürm und Getier. Und dieses Getier macht das Holz mürbe. Bröselig geradezu. Und dann muss der Baum weg. Bevor er jemandem auf den Kopf fällt.

Die ersten Frühlingsboten stecken ihr Köpfe traditionell vor dem Frühling aus der Erde. Manche schon, wenn der letzte Schnee noch liegt. Die Schneeglöckchen zum Beispiel. Da ist der Name Programm. Sie schieben sich durch den Schnee und läuten das Ende des Winters ein. Wenn man ganz still ist, dann hört man das Läuten. Vielleicht. Ein bisschen wenigstens. Zumindest kann man sich das dann einbilden. Wobei es kaum noch Schnee gibt, durch den sie sich schieben können. Ist ihnen bei ihrer Schieberei egal. Sie wollen an die Sonne und das machen sie. Schnee hin oder her.

Dann gibt es diese größeren Schneeglöckchen. Die finde ich persönlich die hübscheren. Die haben einen fürchterlich profanen Namen. Frühlingsknotenblume nämlich. Das wird der Grazie und dem Anmut dieser filigranen Geschöpfe nicht gerecht. Darum nennen wir sie beim Spitznamen. Märzenbecher, das geht, das passt.

Dazwischen sprenkeln die Krokusse etwas Farbe in die Wiese.

Farbe bringen auch diese kleinen gelben Gesellen. Ich glaube, die besuchen uns dieses Jahr zum ersten Mal. Und natürlich kannte ich ihren Namen nicht. Eine Kollegin half mir auf die Sprünge. Winterlinge seien das.

Weil es zwar immer eine Freude ist zu sehen, was uns der Wind, der Zufall oder der vergessene Baumarktbesuch in den Garten geweht hat, der Gärtner aber auch seinen Teil dazu beitragen will, startet jetzt die Zeit, um Pflanzen vorzuziehen. Insbesondere das Gemüse, auf dessen Ernte ich mich jetzt schon freue.
Wenn ihr genau hin seht, könnt ihr hier Blaukraut, Kohl, Fenchel und Gurke sehen. Seht ihr nicht? Pass schon, sehe ich auch nicht. Deshalb habe ich Namenswapperl an die Töpfchen geklebt. Wenn die Keimlinge aus dem Boden kommen, sehen sie sich ja erst einmal recht Ähnlich. Das sind die Wapperl schon recht nützlich. Nach ein paar Tagen Tageslicht kann ich schon die eine oder andere Pflanze ohne fremde Hilfe benennen.