Garden updates - August 2024

Meist schreite ich durch das Leben und habe so gar keinen Sinn für die kleinen Wunder um mich herum. Dann wird es Zeit, inne zu halten und sich zu vergegenwärtigen, dass da ganz viele Sachen einfach passieren. Egal, ob sich die Menschen gerade gegenseitig umbringen oder nicht.

Ich halte gerade inne...

Bald ist Erntezeit. Zwetschgendatschi? Zwetschgenmost? Ist die Destille einsatzbereit?

Der Wirsing macht sich gut. Jetzt nur nicht in der Wachsamkeit nachlassen, sonst kommen die Schnecken eine viertel Stunde vor Erntezeit und nichts ist es mit Rahmwirsing nach Omas Rezept.

Die Rosen lassen nicht nach. Während die einen Blüten am Verblühen sind, strotzen die nächsten voller Kraft. Und junge Knospen drängen nach.

Den Apfelbaum haben wir von der Dachterrasse meiner Eltern gerettet. Es scheint so, als wolle er sich mit einer prachtvollen Frucht bedanken.

Im Hintergrund sind übrigens - dem Adlerauge wird das nicht entgangen sein - Brombeeren. Aber die brauchen noch ein bisschen.

Der Lorbeer war die letzten Jahre mein Sorgenkind. Die Blätter wurden braun und unansehnlich. Ich habe ihn Jahr um Jahr zurück geschnitten. Heuer treibt er erstmals voller Kraft aus.

Habt ihr gewusst, dass die Frucht der Feige, also das was man gerne im Obstkorb oder im Wodka hat, gar keine Frucht, sondern eine Blüte ist? Und dass in jeder Blüte eine Wespe steckt?

Und das kommt so: Die Feige braucht eine Wespe für die Bestäubung. Der Zugang zur Blüte ist jedoch so eng, dass die Wespe beim Reinkrabbeln ihre Flügel verliert und auch nicht wieder heraus kann.

Die schlechte Nachricht für die Wespe: Sie verendet in der Blüte und wird von dieser zersetzt und aufgelöst. Die gute Nachricht für Veganer: Die Wespe ist in der reifen Frucht - respektive Blüte - nicht mehr nachweisbar. Ihr könnt also zugreifen.

Damit ist die Feige allerdings keine fleischfressende Pflanze, denn die Wespe wird nicht verdaut.