Abt.: High
Cannabis - Teufelszeug
Wenn sich die alkoholverklebten Gehirne konservativer Fundamentalisten in Bewegung setzen, gelten ganz andere Gesetzmäßigkeiten. Realität ist da kein Maßstab mehr.
Der erste Zwischenbericht kommt zu einem oder zwei erstaunlichen Ergebnissen.
Das eine: Der Cannabiskonsum ist nicht erschreckend gestiegen. Bei Jugendlichen ist er sogar rückläufig. Da besteht also kein Handlungsbedarf.
Das andere: "Das KCanG hat einerseits zur bislang quantitativ bedeutendsten Entkriminalisierung in der Geschichte der Bundesrepublik geführt." Das sehe ich - und ich bin mir sicher, mit meiner Meinung stehe ich nicht alleine da - als sehr großen Erfolg.
Die ewig gestrigen trommeln hingegen zum Sammeln. Sie blasen zum Sturm auf die Legalisierung. Wider besseren Wissens. Wider der Faktenlage. Wider der Vernunft.
Anstatt dass sich die verbiesterten Cannabis Gegner hin stellen und frank und frei sagen, haben wir uns geirrt, ist alles nicht so schlimm gekommen.
Anstatt zu sagen, mit unserer Verzögerungs- und Verhinderungstaktik haben wir versucht, die Freigabe ad absurdum zu führen und sind kläglich gescheitert.
Anstatt jetzt darauf zu dringen, dass Cannabis Anbau und Verteilung schnellstmöglich aus der Schwarzmarktecke und der damit nach wie vor verbundenen Kriminalität zu holen.
Anstatt die Augen zu öffnen, sich der Realität zu stellen und endlich das Richtige zu machen.
Anstatt also in unserem aller Sinne zu handeln, versuchen sie zwischen den Zeilen zu lesen, was da gar nicht steht.
Was da aber steht ist, dass die Verhinderungstaktik - auch wenn CSU und Söder nicht namentlich genannt werden - bei Hanfanbau und den Cannabis Vereinen weiter zu Schwarzmarkt und der damit verbundenen Kriminalität führt.
Wenn man den Gedankengang zu Ende führt, heisst das, Söder, Streek und wie sie alle heissen, befördern Kriminalität. Und wer Kriminalität fördert, macht sich immer mitschuldig.
Die Cannabis-Legalisierung der Ampel hat dem Jugendschutz und der Verkehrssicherheit in Deutschland einen Bärendienst erwiesen. Die Suchtproblematik gerade bei jungen Menschen nimmt weiter zu. Das Kiffen im öffentlichen Raum hat vielerorts eine Sichtbarkeit erreicht, der sich auch Schülerinnen und Schüler nicht länger entziehen können.
In gewohnter Manier entlässt der professionell auf Krawall gebürstete Vorkrakeler der CSU leere Plattitüden in die Welt. Keine einzige seiner Behauptungen lässt sich belegen. Sei es, weil belastbare Zahlen anderes sagen. Sei es, weil er subjektive Wahrnehmung als objektive Gegebenheiten verkauft.
Gerade die aktuelle Studie belegt genau das Gegenteil, die Suchtproblematik gerade bei jungen Menschen nimmt ab und nicht zu.
[www.fdr.uni-hamburg.de]: Evaluation des Konsumcannabisgesetzes (EKOCAN): 1. Zwischenbericht
[tagesschau.de]: Union dringt auf schärfere Cannabis-Regeln
[fr.de]: CDU plant Änderungen bei Cannabis-Gesetz: „Das kann so nicht gewollt sein“