Abt.: Reinemachefrau

Brauen und der Wischmopp

Ein Brautag teilt sich in drei Teile: Brauen, Warten und Putzen. Heute soll es um das Putzen gehen.

Und zwar um das Putzen der Fässer.

So ein Fass ist ja quasi pausenlos im Einsatz. Es wird befüllt, kommt in den Ausschank, wird gereinigt und gleich wieder befüllt. Alles was nach dem Ausschank nicht raus geputzt wird, landet folglich im nächsten Sud.

Es ist nämlich so, dass es zwei entscheidende Momente gibt, zu denen etwas fatal daneben gehen kann.

Der erste ist zwischen dem Sudkochen und dem Abfüllen in den Gärtank. Beim Sudkochen werden alle Keime abgetötet. Danach eben nicht mehr. Wir achten entsprechend akribisch darauf, dass alle Utensilien - im engeren Sinne Kühlspirale, Transportbehälter und Gärtank - so sauber und steril wie irgend möglich sind.

Der zweite dann beim Umdrücken. Da landet das junge Bier in Fässern oder Flaschen und die möchten ebenfalls so sauber und steril wie irgend möglich sein.

Aufmerksame LeserInnen wissen, wir nutzen Pepsi- oder NC-Kegs - Warum? Keine Ahnung. Hat sich so ergeben - und die möchten gereinigt werden. Ordentlich. Zumal wir die Vermutung haben, wenn irgendetwas schief geht beim Brauen, dann hat das mit der Hygiene zu tun.

Zum Reinigen haben wir jetzt ein Drei-Stufen-Programm:

1. Wir bauen die Bierleitung aus und spülen sie mit Soda.
2. Wir spülen die Fässer mit heissem Sodawasser
3. Wir feudeln die Fässer dass es kracht...

Da reines Spülen mit Sodawasser Hefe und Schmodder Ablagerungen gerade unter dem Rand nicht zuverlässig entfernt, hat sich der Suppi, unser Bastler, etwas einfallen lassen:

Einen handelsüblichen Wischmopp an eine Gewindestange schrauben und dann mit der Bohrmaschine volle Kanne durch die Fässer. Da bleibt kein Auge trocken und kein Schmodder im Fass.

Was dabei immens wichtig ist: Man muss vorab die Bierleitung aus dem Fass nehmen. Macht man das nicht und startet die Bohrmaschine, windet sich die Bierleitung um die Gewindestange. Oder umgekehrt. Das sieht zwar hübsch aus, ist aber tatsächlich blöd. Ist nicht gut für die Bierleitung. Ist nicht gut für den Wischmopp.

Woher ich das weiss? Ganz einfach, wir haben es ausprobiert. Gibt leider kein Foto davon, was schade ist. Weil es - wie gesagt - hübsch aussieht, wenn sich der Mopp und die Bierleitung umarmen.

Nach den ersten Holprigkeiten muss ich sagen, die Fässer glänzen, dass es eine Freude ist.

Apropos Reinemachefrau: