Abt.: Verkehrswende

Ausnahmefahrrad

Dinosaurier, so sagt man, waren zu wenig flexibel, um sich an veränderte Lebensbedingungen anzupassen(1). Verkehrspolitisch, so sage ich, sind wir Dinosaurier.

Sicher, Fahrradmitnahme im Zug ist ein Nebenkriegsschauplatz im Konzert des Klimawandels. Damit retten wir keine Südseeinsel und schon gar nicht den Planeten.

Die Fahrradmitnahme zeigt allerdings recht deutlich... warum wir aussterben müssen. Wenn wir selbst so etwas banales wie "Radl im Zug" nicht hin bekommen, wie wollen wir eine globale Katastrophe stoppen.

Worum geht es?
Darum geht es:

Eine Geschichte aus Schilda: Das ein Euro Ticket zur Fahrradmitnahme im Zug(2).

Schwer zu sagen, wo das überhaupt gelten soll. Mir scheint die Liste der Ausnahmen länger, als die Strecken, auf denen das Ticket gilt.

Auch ist nicht geklärt, ob es das ein Euro Ticket überhaupt für einen Euro geben soll. Vielleicht doch besser 10 Euro? So wie bisher. Und vielleicht könnte man dann das ein Euro Ticket, das 10 Euro kostet mit dem 10 Euro Ticket, das es bisher schon gibt kombinieren? Oder wenigstens einen Nachlass gewähren.

Besonders gelungen finde ich das mit den Verwaltungskosten, die höher sind, als die erwarteten Einnahmen. Nur um nicht sagen zu müssen, hey, nehmt euer Radl einfach mit. Ist gut für die Gesundheit und die Umwelt.

Wenn man das nicht will. Vielleicht weil einem die Radl schlicht ein Dorn im Auge sind. Oder weil man verschleiern will, dass die Bahn gar keine Kapazitäten für Radl hat. Dann ist das ein gelungener Ansatz, um das ein Euro Radl Ticket an die Wand zu fahren. Noch bevor es auf die Schiene kommt.

(1) Andere sagen, die Saurier sind ausgestorben, weil sie ein Meteorit vom Platz gefegt hat.
(2) [abendzeitung-muenchen.de]: Das Ein-Euro-Ticket für Radler in der Bahn kommt – das sind die Ausnahmen

Nachsatz

Ein Auszug aus diesem Beitrag war auch in der AZ vom 18. Dezember 2023 zu lesen.