Abt.: Nein Danke
2074... vielleicht... ein Endlager
Wie soll ich sagen, das mit dem Atommüllendlager, das ist ein grausamer Witz. Oder?
Eigentlich brauche ich mich darüber gar nicht aufregen. Vielleicht 2074, so schallt es aus dem Äther, möchte ein geeignetes Endlager gefunden sein. Da gibt es mich nicht mehr.
Mein Sohn wird dann seinen Enkeln erzählen, "Zur Zeit deines UrUrOpas dachten die Menschen, es wäre eine gute Idee".
Das Kinderzimmer meines Sohnes wurde noch mit Atomstrom geheizt. Seine Kinder werden bereits fragen, "Was ist denn das, dieser Atomstrom". Seine Enkel, die ich nicht mehr kennenlernen werde, werden nur mehr fragen, "Sag, waren die damals deppert?".
Ich möchte meinen Nachfahren zurufen, "Ja, sie waren deppert. Sie haben das aus Eigennutz gehandelt. Sie haben das gemacht, um den Konzernen Geld zufließen zu lassen. Um dem Kommunismus zu zeigen, dass der Kapitalismus mehr und besser und schneller mit Atom kann."
Und ich möchte ihnen zurufen, "Es war ihnen scheissegal, was ihr dazu sagen werdet. Wie ihr damit umgehen werdet. Wie es euch gehen wird".
Ihr, die ihr nach mir kommt, werdet meine Stimme nicht hören. Genau so wenig, wie die vor mir und die mit mir. Denn ich habe es gerufen, wo ich konnte, "Das mit dem Atom ist eine saudumme Idee".
So wenig, wie die Atommenschen meine Stimme gehört haben, so wenig haben sie sich für das Ergehen zukünftiger Generationen geschert. Meine Stimme - wenn auch im vieltausendfachen Chor der Mahner - interessierte nicht. All die Probleme und Katastrophen, die das Atom mit sich bringt, das hat sie nicht interessiert. Schließlich sind das alles Dinge, die weit nach ihrer Zeit statt finden werden.
Die Protagonisten des Atomzeitalters sind heute bereits Geschichte. Ihr Erbe hingegen lastet schwer.
Dieser Tage gibt es einen Zwischenbericht, wo in ferner Zukunft der strahlende Müll aus ebenso ferner Vergangenheit verscharrt werden könnte. Wie zu erwarten zuckt natürlich alles zusammen wenn es heißt, hier oder dort wäre es möglich.
Und natürlich zucken die am meisten, die seit Gedenken den Atommenschen die Stange halten.
Der Baierwald etwa käme in Frage. So hallt es denn aus der Hochburg tief schwarzer CSU Wählerschaft, "Aba ned in meim Bairischen Woid".
Da möcht' ich denn auch hinrufen, "Euer Franz-Josef hat's wollen, jetzt nehmt's auch den Dreck".